C. PLINIUS TRAIANO IMPERATORI
Ante adventum meum, domine, Nicomedenses priori foro novum adicere coeperunt, cuius in angulo est aedes vetustissima Matris Magnae aut reficienda aut transferenda, ob hoc praecipue quod est multo depressior opere eo quod cum maxime surgit. Ego cum quaererem, num esset aliqua lex dicta templo, cognovi alium hic, alium apud nos esse morem dedicationis. Dispice ergo, domine, an putes aedem, cui nulla lex dicta est, salva religione posse transferri; alioqui commodissimum est, si religio non impedit.
Deutsche Übersetzung: (Buch 10, Brief 49)
Gaius Plinius an Kaiser Trajan
Oh Herr, man begann in Nikomedia vor meiner Ankunft dem alten Forum ein neues anzubauen, an dessen einer Seite ein uralter Tempel der großen Mutter steht, der entweder umgebaut oder verlegt werden muß, vor allem weil er um vieles tiefer liegt als die Anlage, die sich jetzt (schon) sehr hoch erhebt. Als ich deshalb Auskünfte einholte, ob über den Tempel irgend ein Schriftstück vorhanden sei, wurde ich in Kenntnis gesetzt, dass hier eine ganz andere Art der Weihung wirke, als bei uns. Mach Dir also Gedanken darüber, (mein) Herr, ob Du es für möglich hältst, dass die heilige Stätte, von der kein Schriftstück vorhanden ist, ohne jeweiligen Verstoß gegen religiöse Gebote verlegt werden darf (kann) – im Übrigen wäre eine derartige Verlegung sehr praktisch, im Falle der Tatsache, dass keine religiösen Gebote diese verhindern.