Plinius – Epistulae – Liber nonus – Epistula 40 – Übersetzung

C. PLINIUS FUSCO SUO S.
Scribis pergratas tibi fuisse litteras meas, quibus cognovisti quemadmodum in Tuscis otium aestatis exigerem; requiris quid ex hoc in Laurentino hieme permutem. Nihil, nisi quod meridianus somnus eximitur multumque de nocte vel ante vel post diem sumitur, et, si agendi necessitas instat, quae frequens hieme, non iam comoedo vel lyristae post cenam locus, sed illa, quae dictavi, identidem retractantur, ac simul memoriae frequenti emendatione proficitur. Habes aestate hieme consuetudinem; addas huc licet ver et autumnum, quae inter hiemem aestatemque media, ut nihil de die perdunt, de nocte parvolum acquirunt. Vale.


Deutsche Übersetzung: (Buch 9 , Brief 40)
C. Plinius grüßt seinen Fuscus
Mein Brief, aus welchem Du ersehen hast, wie ich meine Mußestunden in Tuscien verbringe, hat also großes Interesse bei Dir gefunden. Nun fragst Du, was ich an diesem Programm im Winter auf dem Laurentinum verändere. Nichts, außer daß der Mittagsschlaf ausfällt und ich einen großen Teil der Nacht hinzunehme, entweder vor Tage oder abends, und wenn ein dringender Prozeß bevorsteht, im Winter nicht eben selten, dann ist auch für den Komödianten und Lautenspieler kein Platz mehr, sondern ich gehe immer noch einmal durch, was ich diktiert habe, und dies wiederholte Verbessern kommt zugleich meinem Gedächtnis zustatten. Nun kennst Du meine Lebensweise im Sommer und Winter und magst Dir jetzt noch Frühjahr und Herbst hinzudenken, die zwischen Sommer und Winter den Übergang bilden und, wie sie vom Tage nichts verlieren, so auch von der Nacht nicht eben viel gewinnen.

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