C. PLINIUS MAXIMO SUO S.
Et gaudium mihi et solacium in litteris, nihilque tam laetum quod his laetius, tam triste quod non per has minus triste. Itaque et infirmitate uxoris et meorum periculo, quorundam vero etiam morte turbatus, ad unicum doloris levamentum studia confugi, quae praestant ut adversa magis intellegam sed patientius feram. Est autem mihi moris, quod sum daturus in manus hominum, ante amicorum iudicio examinare, in primis tuo. Proinde si quando, nunc intende libro quem cum hac epistula accipies, quia vereor ne ipse ut tristis parum intenderim. Imperare enim dolori ut scriberem potui; ut vacuo animo laetoque, non potui. Porro ut ex studiis gaudium sic studia hilaritate proveniunt. Vale.
Deutsche Übersetzung: (Buch 8, Brief 19)
C. Plinius grüßt seinen Maximus
Freude und Trost finde ich in den Wissenschaften, und nichts ist so erfreulich, daß es mehr Freude spenden könnte als sie, nichts so traurig, was nicht durch sie weniger traurig würde. So habe ich mich denn, geängstigt durch die schwankende Gesundheit meiner Frau und die gefährliche Erkrankung meiner Leute – einige sind sogar gestorben – zu dem einzigen Linderungsmittel des Kummers, zu den Studien geflüchtet, die dazu führen, daß ich Unglücksfälle zwar tiefer fühle, aber auch geduldiger ertrage. Nun pflege ich alles, was ich zu veröffentlichen gedenke, vorher dem Urteil von Freunden, vor allem dem Deinigen zu unterwerfen. Darum widme Deine Aufmerksamkeit, wenn je, jetzt dieser Schrift, die Du zusammen mit diesem Briefe erhälst; ich befürchte nämlich, infolge meiner trüben Stimmung selbst nicht recht bei der Sache gewesen zu sein. Gebieten konnte ich meinem Schmerz, mich schreiben zu lassen, aber unbeschwerten, frohen Gemüts schreiben, das konnte ich nicht. Und wie die Studien Freude erzeugen, so fördert Heiterkeit die Studien.