Ipsum nos carmen deduxit Pacis ad aram:
haec erit a mensis fine secunda dies.
frondibus Actiacis comptos redimita capillos,
Pax, ades et toto mitis in orbe mane.
dum desint hostes, desit quoque causa triumphi:
tu ducibus bello gloria maior eris.
sola gerat miles, quibus arma coerceat, arma, 715
canteturque fera nil nisi pompa tuba.
horreat Aeneadas et primus et ultimus orbis:
siqua parum Romam terra timebat, amet.
tura, sacerdotes, Pacalibus addite flammis,
albaque perfusa victima fronte cadat; 720
utque domus, quae praestat eam, cum pace perennet
ad pia propensos vota rogate deos.
Deutsche Übersetzung: (Buch 1, Vers 709-722)
Ara Pacis – zum 30. Jänner
Wie von selbst hat und (meine) Dichtung zum Friedensaltar geführt; dieser Tag wird vom Ende des Monats an (gerechnet) der zweite sein. Mit den Lorbeerzweigen von Actium in den geordneten Haaren, sei du, Friede, da und bleibe gnädig auf der ganzen Welt! Wenn nur Feinde fehlen, möge auch der Grund für einen Triumph fehlen: du wirst für die Heeresführer ein größerer Ruhm sein als der Krieg. Der Soldat möge Waffen nur (wörtl. alleine) führen, um mit ihnen Waffen zu bändigen, und zu nichts möge auf der wilden Trompete geblasen werden als zum Festzug. Vor den Nachkommen des Aeneas möge Anfang und Ende der Welt erzittern: Wenn irgendein Land Rom zu wenig fürchtete, soll es (dieses) lieben! Weihrauch spendet, ihr Priester, den Flammen des Friedens, und mit (von Wein) übergossener Stirn möge das weiße Opfertier fallen. Und daß das Haus, das den Frieden gewährleistet, mit ihm fortdauere, (darum) bittet die Götter, die frommen Geben günstig gesinnt (wörtl. geneigt) sind.