Beim Lesen der Zeitung habe ich einen sehr interessanten Artikel über die Entwicklung der Studierenden mit dem Schwerpunkt Latein gefunden.
Hier der wirklich lesenswerte Artikel: (Auch verfügbar unter: Link)
Totgesagte leben länger
Latein, heißt es, sei eine tote Sprache. Nichts könne man damit anfangen, heißt es. Der moderne Mensch, müsse nicht Latein übersetzen, sondern, Englisch, Spanisch und Chinesisch sprechen können, heißt es. Aber was heißt es nicht alles . . . Und doch kommt es anders. Bei der größten Tagung der Neolatinistik kamen 300 Altphilologen zusammen und zu dem Schluss, dass Latein als Schulfach im rekordverdächtigen Aufwind ist. Seit Ende der 1990er Jahre sei die Zahl der Lateinlerner um satte 30 Prozent gestiegen und jeder zehnte Schüler entscheide sich für den Erwerb der angeblich toten Sprache, sagen die Fachleute aus Münster.
Einige Universitäten hätten sogar des Studentenandrangs wegen einen Numerus clausus für Latein einführen müssen. Da freut sich der Philologe – und wundern sich die Eltern. Wer hat Angst vor zu vielen Lateinlehrer? Die Schulämter? Klagenreiche Berichte aus einem weiten Kreis von Eltern (fern von Münster) lassen sich wie folgt zusammenfassen: Lateinlehrer seien entweder nicht vorhanden, beurlaubt, krank oder, nun ja, unfähig. Ein lebendiges Interesse allein genügt eben nicht, auch die kontinuierliche und motivierende Vermittlung muss vorhanden sein, damit fröhlich weiterlebt, was andere längst totgesagt hatten. Ralf-Carl Langhals
© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 16.08.2012