Cicero: In Verrem 2.4 – Kapitel 9 – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
Venio nunc non iam ad furtum, non ad avaritiam, non ad cupiditatem, sed ad eius modi facinus in quo omnia nefaria contineri mihi atque inesse videantur; Ich komme jetzt auf etwas, was schon nicht mehr Diebstahl, keine Habgier und keine Begehrlichkeit ist, sondern eine solche Schandtat, dass mir alles Ruchlose darin enthalten und inbegriffen zu sein scheint;
In quo di immortales violati, existimatio atque auctoritas nominis populi Romani imminuta, hospitium spoliatum ac proditum, abalienati scelere istius a nobis omnes reges amicissimi, nationesque quae in eorum regno ac dicione sunt. Bei diesem wurden die unsterblichen Götter beleidigt, der Ruf und das ansehen des römischen Volkes beeinträchtigt, die Gastfreundschaft wurde mit Füßen getreten und verraten, und alle eng mit uns befreundeten Könige wurden durch dessen Verbrechen uns abspenstig gemacht, und ebenso die Völkerschaften, die in deren Reich und Gewalt leben.
Nam reges Syriae, regis Antiochi filios pueros, scitis Romae nuper fuisse; qui venerant non propter Syriae regnum, nam id sine controversia obtinebant ut a patre et a maioribus acceperant, sed regnum Aegypti ad se et ad Selenen, matrem suam, pertinere arbitrabantur. Denn ihr wisst, dass die Könige Syriens, die jungen Söhne des Königs Antiochus, neulich in Rom gewesen sind; diese waren nicht gekommen, wegen des Königreichs Syrien, denn dieses hielten sie ohne Streit, wie sie es vom Vater und den Vorfahren erhalten hatten, sondern wie glaubten, dass sie selbst und Selene, ihre Mutter, Anspruch hätten auf das Königreich Ägypten.
Ii posteaquam temporibus rei publicae exclusi per senatum agere quae voluerant non potuerunt, in Syriam in regnum patrium profecti sunt. Nachdem diese durch die widrigen politischen Verhältnisse gehindert beim Senat nicht vortragen konnten, was sie wollten, reisten sie nach Syrien, in ihr väterliches Reich.
Eorum alter, qui Antiochus vocatur, iter per Siciliam facere voluit, itaque isto praetore venit Syracusas. Von diesen wollte der eine, der Antiochus genannt wird, eine Reise durch Sizilien machen, und so kam er, als dieser Prätor war, nach Syracus.

Cicero: In Verrem 2.4 – Kapitel 10 – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
Hic Verres hereditatem sibi venisse arbitratus est, quod in eius regnum ac manus venerat is quem iste et audierat multa secum praeclara habere et suspicabatur. Hier glaubte Verres, ihm sei eine Erbschaft zugefallen, weil der Mann, der in sein Reich und in seine Gewalt gekommen war, der, wie er vernommen hatte und vermutete viele prächtige Dinge mir sich führte.
Mittit homini munera satis large haec ad usum domesticum, olei, vini quod visum est, etiam tritici quod satis esset, de suis decumis. Er schickt ihm reichlich diese Geschenke für den Hausgebrauch, Öl und Wein, soviel ihm gut schien, auch Weizen von seinem Zehnten, soviel genügend war.
Deinde ipsum regem ad cenam vocavit. Darauf lud er den König selbst zum Essen ein.
Exornat ample magnificeque triclinium; Exponit ea, quibus abundabat, plurima et pulcherrima vasa argentea, nam haec aurea nondum fecerat; Omnibus curat rebus instructum et paratum ut sit convivium. Er lässt das Speisezimmer reich und üppig ausstatten; Er stellt das aus, was er im Überfluss hatte, sehr viele und sehr prächtige silberne Gefäße, denn diese goldenen hatte er noch nicht anfertigen lassen; Er sorgt dafür, dass das Mal mit allem wohlversehen und ausgestattet sei.
Quid multa? Rex ita discessit ut et istum copiose ornatum et se honorifice acceptum arbitraretur. Was soll ich noch viel sagen? Der König ging so weg, dass er glaubte, der da sei reich begütert und er sei ehrenvoll empfangen worden.
Vocat ad cenam deinde ipse praetorem; Exponit suas copias omnis, multum argentum, non pauca etiam pocula ex auro, quae, ut mos est regius et maxime in Syria, gemmis erant distincta clarissimis. Darauf lädt er seinerseits den Prätor zum Essen ein; Er stellt alle seine Schätze aus, viel Silber, auch nicht wenige Becher aus Gold, welche, wie es königliche Sitte ist und besonders in Syrien, mit den herrlichsten Edelsteinen verziert waren.