Lateinischer Text: |
Deutsche Übersetzung: |
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Kapitel 47 |
O praeclaram sapientiam! |
O herrliche Weisheit! |
Solem enim e mundo tollere videntur, qui amicitiam e vita tollunt, qua nihil a dis immortalibus melius habemus, nihil iucundius. |
Denn es scheinen mir diejenigen die Sonne aus der Welt wegzunehmen, die die Freundschaft aus dem Leben wegnehmen, im Vergleich zu dem wir nichts Besseres von den unsterblichen Göttern haben, nichts Erfreulicheres. |
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Quae est enim ista securitas? |
Was ist nämlich diese Sorglosigkeit? |
Specie quidem blanda, sed reapse multis locis repudianda. |
Freilich von verführerischem Anblick, aber in der Tat in vielen Punkt zurückzuweisen. |
Neque enim est consentaneum ullam honestam rem actionemve, ne sollicitus sis, aut non suscipere aut susceptam deponere. |
Es ist nämlich weder in Ordnung irgendeine ehrenhafte Angelegenheit oder Tätigkeit, damit man nicht beunruhigt ist, nicht auf sich zu nehmen, noch sie abzulegen, nachdem man sie auf sich genommen hat. |
Quod si curam fugimus, virtus fugienda est, quae necesse est cum aliqua cura res sibi contrarias aspernetur atque oderit, ut bonitas malitiam, temperantia libidinem, ignaviam fortitudo; |
Wenn wir nun von der Sorge davonlaufen, dann müssen wir auch vor der Tugend davonlaufen, die ihr entgegengesetzte Dinge mit mancher Sorge verschmäht und hasst, wie die Güte die Schlechtigkeit, die Mäßigung, die Lust, die Tapferkeit die Feigheit; |
Itaque videas rebus iniustis iustos maxime dolere, imbellibus fortes, flagitiosis modestos. |
Deshalb magst du sehen, dass gerechte Menschen am meisten über ungerechte Dinge Schmerz empfinden, tapfere Menschen über feige, sittsame Menschen über lasterhafte. |
Ergo hoc proprium est animi bene constituti, et laetari bonis rebus et dolere contrariis. |
Also ist das ein Merkmal des gut angelegten Geistes, sowohl sich über gute Dinge zu freuen, als auch über gegensätzliche Schmerz zu empfinden. |
Eingereicht von Benjamin |
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