Lateinischer Text: | Deutsche Übersetzung: |
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Liber primus | Buch 1, Kapitel 20 |
Quae cum ita sint, Catilina, dubitas, si emori aequo animo non potes, abire in aliquas terras et vitam istam multis suppliciis iustis debitisque ereptam fugae solitudinique mandare? | Trotz dieser Umstände, Catilina, hast du noch Bedenken, wenn du schon nicht mit Gleichmut dahinsterben kannst, in irgendwelche Länder wegzugehen und dieses dein vielen gerechten und gebührenden Strafen entrissene Leben der Flucht und der Einsamkeit anzuvertrauen? |
„Refer“ inquis „ad senatum“; id enim postulas et, si hic ordo sibi placere decreverit te ire in exilium, optemperaturum te esse dicis. | „Stell vor dem Senat einen Antrag“, sagst du; dieses nämlich forderst du und du sagst, dass du gehorchen wirst, wenn dieses Gremium beschlossen haben wird, dass es ihm gefällt, dass du ins Exil gehst. |
Non referam, id quod abhorret a meis moribus, et tamen faciam, ut intellegas, quid hi de te sentiant. | Ich werde keinen Antrag stellen, was ja nicht zu meinen Sitten passt, weil dieses von meinen Sitten zurückschreckt, und dennoch werde ich es tun, damit du erkennst, was diese von dir denken. |
Egredere ex urbe, Catilina, libera rem publicam metu, in exilium, si hanc vocem exspectas, proficiscere. | Geh aus der Stadt, Catilina! Befreie den Staat von der Furcht, brich auf ins Exil, wenn du dieses Wort erwartest. |
Quid est, Catilina? ecquid attendis, ecquid animadvertis horum silentium? Patiuntur, tacent. | Was noch, Catilina? Was merkst du, was bemerkst du das Schweigen dieser? Sie erdulden es, indem sie schweigen. |
Quid exspectas auctoritatem loquentium, quorum voluntatem tacitorum perspicis? | Was erwartest du den Beschluss der Redenden, deren Willen du aus ihrem Schweigen durchschaust? |