Dies ist die Zusammenfassung aller Bücher von Vergils Epos Aeneis. Dabei ist der Inhalt jedes einzelnen Buches ausführlich in stichpunktartiger Form dargestellt.
Inhaltsangabe: Vergil, Aeneis
Buch 1 (Liber primus)
Von Sizilien nach Karthago
- Die Flotte des Aeneas bricht von Sizilien übers Meer in Richtung Italien auf.
- Juno, die auf Aeneas wütend ist, lässt von Aeolus die Winde und Stürme, die er beschirmt, befreien. Für seine Dienste will er Herrscher über das Meer und die Winde werden. Die Stürme zerstören die Flotte auf hoher See und die Männer werden an die Küste Afrikas gespült, in die Nähe Karthagos.
Rede des Jupiter
- In einem Gespräch eröffnet Jupiter Venus (Mutter des Aeneas) das Schicksal des Aeneas, weil sie ihn um Hilfe für Aeneas gebeten hat. Jupiter erzählt ihr von der bevorstehenden Stadtgründung, von gewaltigen Kriegen und von den 30 Herrschaftsjahren, die Askanius (Sohn von Aeneas) erreichen wird.
Erste Begegenung mit Dido
- Am nächsten Tag begegnet Aeneas im Wald seiner Mutter Venus in Gestalt eines jagenden Mädchens. Venus stellt ihm die phönizische Königin Dido vor und erzählt ihm von ihr.
- Nach diesem Gespräch eilen Aeneas und Achates nach Karthago um die Königin zu finden.
- In Nebel gehüllt treffen sie sie an. Gefährten des Aeneas, die im Sturm verloren gegangen sind, berichten Dido über die Taten des Aeneas.
- Sie ist so angetan von ihm, dass Aeneas seinen Nebel zerreißt und ihr vor Augen tritt.
- Dido ist so überrascht und erfreut, dass sie Aeneas und Achates gastfreundlich empfängt und sie in „Unter ihr Dach“ einlädt.
- Zu diesem Anlass plant Venus eine Täuschung der Dido. Cupido soll in der Gestalt von Ascanius, dem Sohn des Aeneas‘, zu Dido gehen um Dido die Liebe zu Aeneas einzuflößen, um ihn von weiteren Irrfahrten abzuhalten. In Dido entflammt die heiße Liebe.
- Anschließend soll Aeneas von seinen Irrfahrten und erzählen.
Buch 2 (Liber secundus)
Aeneas berichtet auf Bitten Didos von seinem erfahrenen Leid und dem Kampf um Troja:
- Nach Jahren des Krieges erfinden die Griechen eine List um in die Stadt Troja einzudringen.
- Ein riesiges Pferd, getarnt als Weihgeschenk soll als Versteck für Krieger dienen, während sich der Rest der Griechen versteckt hält.
- Die Trojaner sind sich uneinig über den Sinn des Pferdes.
- Der Grieche Sinon tritt hervor und kann die Trojaner von seiner Unschuld und von der wahren Flucht der Griechen überzeugen. Wie durch ein Zeichen wird der zornige Laokoon, der das hölzerne Pferd mit seiner Lanze beschädigte, von Seeschlangen gefressen.
- In der Nacht öffnet Sinon das Pferd und die griechischen Krieger dringen in die Stadt ein.
- Währenddessen erscheint der verwundete Hector Aeneas im Schlaf und rät ihm zur Flucht mit seinen Gefährten. Außerdem erzählt er von der Stadtgründung und weiteren Irrfahrten, die ihm bevorstehen.
- Trotz der Warnung zieht Aeneas verkleidet als Grieche in den Kampf (Helm des Androgeos, prächtiges Schild, griechisches Schwert).
- Letztendlich jedoch wird die Schar um ihn zersprengt und viele werden getötet. Aeneas selbst flieht zum Königssitz des Priamus, wo eine riesige Schlacht ausgefochten wird. Dort beobachtet Aeneas den Mord an Priamus durch Phurrhus, der zuvor seinen Sohn Hector umbrachte. Aeneas sinnt wegen des Untergangs der Stadt nach Rache an der schönen Helena (Grund: Hochzeit, goldener Apfel).
Flucht aus Troja
- Seine Mutter Venus erscheint ihm jedoch und erinnert ihn an seine Familie und den wahren Grund des Krieges (der Streit der Götter). Außerdem befielt sie ihm zu fliehen.
- Aeneas kehrt nach Hause zurück. Dort weigert sich sein Vater Anchises zuerst als schwacher Greis mitzukommen, bis die Götter ein Zeichen senden, welches eine harmlose Flamme auf dem Kopf von Sohn Iulus ist. Kurz darauf flieht Aeneas mit seinem Vater auf dem Rücken, dem Sohn an der Hand und gefolgt von seiner Frau Kreusa, welche auf der Flucht verunglückt, aus der Stadt.
- Als Aeneas verzweifelt in die Stadt zurückkehrt um seine tote Frau zu suchen erscheint ihm ihr toter Schatte.
- Sie prophezeit ihm seine Zukunft und beschwichtigt sein schlechtes Gewissen. Ihre Vorhersage: Neue Gemahlin, Königsthron, nach Italien und weitere Irrfahrten
- Aeneas kehrt zu seiner Gruppe zurück, an die sich immer mehr Flüchtlinge anschließen.
Buch 3 (Liber tertius)
Irrfahrten des Aeneas
- Aeneas Flotte zieht weiter nach Thrakien
- Dort gründen sie die Stadt der Aeneaden. Aeneas wird ein Wunder zuteil: Er reißt einen Strauch heraus und es entquillt schwarzes Blut aus der Erde.
- Weiterfahrt nach Delos, dort: Befragung des Orakels des Apollo. Weissagung durch Apollo: Weiterfahrt ins „Land der Ahnen“.
- Weiterfahrt nach Kreta als Land der Ahnen (Anchises‘ Vermutung). Aeneas gründet die Stadt Pergamea, die aber von Pest und Seuchen heimgesucht wird.
- Penaten und Götter erscheinen Aeneas im Traum, die ihm seine Zukunft prophezeihen. Sie sagen, dass das Land der Ahnen Italien sei, er weitere Irrfahrten erleben werde und es Mauern einer neuen Stadt geben werde.
- Anschließend gelangen sie zu der Insel von Celaeno (Anführerin der Harpyien) und der Harpyien. Die Harpyien sind unverwundbare Vogeldämonen mit Mädchenkopf. Dort wird Aeneas als Ort der Stadtgründung jener angekündigt an welchem sie „Tische essen“ werden (Tischprodigium). Des Weiteren solle er um rechten Wind bitten.
- Überwintern in Aktium
- Weiterfahrt nach Bothrum. Hier treffen sie auf Andromache (Frau von Hector) und den Seher Helenus (Sohn des Priamus).
- Weissagung des Helenus: Irrfahrten stehen bevor; weiße Sau und 30 Ferkeln werden Platz für Latium anzeigen (Sauprodigium); Sizilien als Etappe; Sibille und Cumae; Apoll hilft, auf rechten Wind warten.
- Danach werden sie zu Charybdis (Insel der Zyklopen) abgetrieben. Dort nehmen sie einen griechischen Soldaten auf.
- Weiterfahrt nach Depranum. In Depranum stirbt Anchises (Vater von Aeneas).
Buch 4 (Liber quartus)
Liebschaft zwischen Dido und Aeneas
- Anna (Schwester von Dido) überzeugt Dido, Aeneas zu überreden in Karthago zu bleiben, ihn zu verführen und auf diese Weise den Treueschwur zu ihrem ersten Gatten zu brechen.
- Dido verbringt die ganze Zeit mit Aeneas und alle arbeiten in Karthago kommen zum erliegen.
- Götter bemerken sich anbahnende Liebschaft zwischen Dido und Aeneas und so bietet Iuno Venus ein Bündnis an um durch Dido und Aeneas die Trojaner und Punier zu vereinen und so ein Volk zu erschaffen.
- Venus geht darauf ein und Zusammenkommen Didos und Aeneas wird geplant.
- Eine Jagt findet statt, die durch ein schweres Unwetter unterbrochen wird und die Jagenden werden gezwungen in Höhlen zu flüchten.
- Aeneas und Dido landen „zufällig“ in der selben Höhle und ein „eheähnliches Verhältnis“ entsteht (durch Juno veranlasst).
- Über den kommenden Winter breitet sich die Kunde über diese Verbindung aus, der verschmähte Verehrer Didos Iarbas erlangt auch diese Kunde und ruft Jupiter an.
- Jupiter nimmt Anstoß an Aeneas Treiben und schickt Merkur los, um Aeneas zur Weiterfahrt zu ermahen.
- Merkur ermahnt Aeneas, der entsetzt beschließt die Reise fortzusetzen, allerdings ohne Dido davon zu berichten. Er will heimlich verschwinden.
Didos Tod
- Dido erfährt von Aeneas Plänen und stellt ihn zur Rede. Sie gehen ohne Einigung auseinander, weswegen Dido Gedanken an einen Selbstmord entwickelt.
- Dido überlistet Anna ihr einen Scheiterhaufen zu errichten auf dem sie sterben will.
- Vor ihrem Selbstmord schwört Dido Aeneas Rache in Form einer ewigen Feindschaft zwischen den Puniern und den Nachkommen des Aeneas.
- Dido rammt sich das Schwert von Aeneas in den Leib und stirbt, nachdem Anna ihren Tod beklagt hat.
Buch 5 (Liber quintus)
Festspiele zu Ehren Anchises
- Auf der Fahrt nach Italien führt Aeneas aufgrund eines Unwetters ein kurzes Gespräch mit dem Steuermann Palinurus. Aeneas beschließt, „die Segel dem Wind zu überlassen“ und so wird die Flotte nach Sizilien getrieben, wo sie herzlich von Acestes begrüßt wird.
- Am nächsten Tag ruft Aeneas seine Gefährten zur Versammlung. Er erklärt ihnen, dass es der erste Jahrestag vom Tod seines Vaters sei und dass er mit allen den Tag als Ehrentag feiern will. Auch möchte er zu Ehren des Anchises Tiere opfern und Festspiele veranstalten.
- Als die Spiele beginnen, findet zuerst ein Wettkampf der Trojanerschiffe statt. Cloanthus siegt und bekommt einen golddurchwirkten Mantel.
- Als nächstes findet ein Wettrennen statt. Sieger des Rennens wird Euryalus, Zweitplatzierter Helymus und auf dem dritten Platz Diores. Da im Rennen zuächst Nisus führte und direkt dahinter Salius, beide aber durch ein Missgeschick hinfielen, verleiht Aeneas, auf deren Beschwerde hin, beiden einen Trostpreis.
- Anschließend an das Wettrennen, wird ein Faustkampf ausgetragen.
- Der kräftige Dares tritt gegen den schon alten Entellus an. Der Kampf ist sehr brutal und so bricht Aeneas ihn ab. Dares, „dem die Knie schlottern“ und der im Kampf unterlegen war, bekommt einen Helm als Trostpreis. Entellus wird zum Sieger erklärt und erhält einen Stier, welchen er jedoch direkt tötet.
- Darauf folgend findet ein Wettkampf im Bogenschießen statt. Mit Losen wird die Reihenfolge der Teilnehmer ermittelt: Hippocoon, Mnestheus, Eurytion und zum Schluss Acestes. Eurytion trifft als einziger die Taube, die als Ziel diente. Acestes schließt seinen Pfeil trotzdem in die Höhe und dieser fängt plötzlich an zu brennen. Somit wird Acestes für den Sieger des Bogenschießens erklärt.
- Zu guter Letzt sollen noch Reiterspiele für die Knaben stattfinden.
Eingreifen der Juno
- Juno sendet Iris zur trojanischen Flotte. Sie bringt als menschliche Gestalt die Frauen dazu, nicht mehr weiter mit der Flotte fahren zu wollen. Die Frauen zünden die Schiffe an, wodurch vier von ihnen zerstört werden.
- Dank Aeneas Bitten an Jupiter, löscht dieser die brennenden Schiffe durch einen Regen.
- Der alte alte Nautes spricht anschließend zu dem sorgenvollen Aeneas, er solle die Leute, die nicht länger mit der Flotte reisen wollen, die Alten und die Mütter zurücklassen und sie hier in Sizilien eine Stadt namens „Acesta“ gründen lassen. Aeneas ist jedoch zuerst unsicher, ob dies das Richtige ist.
- Als Aeneas nachts die Gestalt seines Vaters Anchises erscheint, rät dieser ihm, den Rat des Nautes zu befolgen. Auch sagt der Vater ihm, er solle ihn in der Unterwelt aufsuchen. Aeneas folgt den Forderungen seines Vaters.
- Auf Venus‘ Bitten hin, lässt Neptun die kleiner gewordene Flotte sicher über das Meer fahren, jedoch will er Palinurus als Opfer für seine gute Tat. Dieser schläft nachts an Deck ein und fällt ins Meer. Aeneas übernimmt selbst das Ruder.
Buch 6 (Liber sextus)
Aeneas in Cumae
- Aeneas kommt in Cumae, Italien an
- Aeneas opfert Apollon und geht in die Grotte der Seherin Sibylle.
- Sie sagt ihm viele blutige Kriege in Italien, einen zweiten Achilles vorher und eine weitere Frau und eine Ehe, die Unheil mit sich bringen werden.
- Aeneas bittet Sibylle darum, in die Unterwelt herabsteigen und seinen Vater sehen zu können, der auf der Reise starb.
- Sie berichtet, dass Aeneas davor einen goldenen Zweig finden und den Leichnam eines ermordeten Gefährten bestatten muss.
- Daraufhin findet Aeneas die Leiche des Misenus am Strand, bestattet ihn und findet mit der Hilfe von zwei Tauben den goldenen Zweig.
Abstieg in die Unterwelt
- „Am Eingang“ der Unterwelt: der Gram, die Sorgen, die Seuchen, das Alter… sowie Ungeheuer: Zentauren, Mischwesen, die jedoch nur körperlose Schatten sind.
- Nun kommen die beiden zu Charon, den Fährmann, der sie hinüber fährt, als er ihm den goldenen Zweig zeigt.
- Danach kommen Aeneas und Sibylle an den Kinderseelen, den zu Unrecht zum Tode Verurteilten und den Selbstmördern vorbei.
- Als Aeneas in das Trauergefilde, wo die unglücklich Liebenden sind, kommt trifft er auf Dido. Er will die erzürnte Dido milde stimmen, was jedoch nicht gelingt.
- Nun begegnen die beiden vielen verstorbenen, ruhmreichen Kriegern – Trojanern und Griechen.
- Weggabelung: auf der einen Seite der Tartarus, wo Verbrecher gerichtet werden.
- Auf der anderen Seite das prächtige Elysium.
- Aeneas trifft auf die Gründer Trojas, Kriegshelden, Priester, fromme Dichter, Erfinder und mehr Männer, die viel für Troja leisteten.
- Schließlich begegnet er seinem Vater Anchises, der sich sehr über die Ankunft seines Sohnes freut und beteuert, immer auf ihn gewartet zu haben. Doch auch er ist für Aeneas nur ein Schatten. Er erklärt seinem Sohn, wie die Wiedergeburt einiger, auserwählter Seelen am Lethestrom funktioniert.
- „Heldenschau“: Aeneas sieht unter anderem, Silvius, seinen zuletzt geborenen Sohn, der zum König von Alba wird, Romulus, die Könige Roms, Caesar, Augustus, Brutus und andere bekannte Römer.
- Anchises erzählt schließlich über die zukünftigen Kriege, Frau Lavinia, einen gemeinsamen Sohn Silvius und über die kommende Weltherrschaft. Aeneas verlässt zusammen mit Sibylle schließlich die Unterwelt durch die Elfenbeinpforte.
- Er trifft seine Gefährten wieder und segelt mit ihnen zu Caietas Hafen.
Buch 7 (Liber septimus)
Geschichte Latiums
- Mit Buch 7 beginnt die Geschichte der Kämpfe des Aeneas. Er landet mithilfe von Neptun, der ihm geeignete Winde zukommen lässt, in Latium.
- Vom Meer aus sieht er die Wälder der Stadt und erzählt daraufhin wie es um die Stadt steht: Laurenterkönig Latinus, Sohn des Taunus und der Nymphe Marica, herrschte über das Bauernland und die Städte. Nachdem sein Sohn in der Jugend verstorben war hatte er keinen männlichen Nachkommen mehr. Seine Tochter Lavinia war Turnus, dem Fürsten der Rutuler, bereits versprochen. Ein Seher allerdings hatte Latinus ein schreckliches Schicksal für die Stadt vorhergesagt, dass gewaltige Kriege bevorständen.
- Deshalb ging der König, nachdem er 100 Schafe geopfert hatte, zu einem Orakel, welches ihm Klarheit bringen sollte. Dieses sprach von einem Fremden mit einer gewaltigen Manneskraft, der die Stadt vor Kriegen verschonen könnte.
Ankunft in Latium
- Aeneas kommt nun mit seiner trojanischen Mannschaft in Latium an. Anschließend erkunden sie die Insel und entdecken die Latiner, ein Volk des Saturnus.
- Aeneas erbittet mit Geschenken um Frieden. Als Latinus hört, dass stattliche Männer angekommen sind, lässt er sie sofort in sein Rathaus bestellen.
- In einem Gespräch erbitten die Trojaner Frieden und eine Heimat, weil die Götter sie hierher schickten und auch die Latiner von den Trojanern profitieren würden.
- Latinus erkennt in Aeneas den vom Orakel vorausgesagten Fremden und verspricht ihm seine Tochter Lavinia.
Das Eingreifen Junos
- Da Juno dieses Vorhaben nicht gefällt, geht sie zur Unheilsstifterin Allecto, welche den vereinbarten Frieden stören und einen Vorwand zum Krieg liefern soll.
- Diese begibt sich sogleich in das Gemach von Amata, der Mutter von Lavinia und schafft es mit Hilfe von giftigen Schlangen, dass diese das ganze Haus in Verwirrung bringt.
- Turnus, Fürst der Rutuler, erscheint die als Priesterin verkleidete Allecto, die ihn von den Geschehnissen um Aeneas erzählt. Weil Lavinia aber schon Turnus versprochen war, kann Allecto diesen zum Krieg gegen die Trojaner anstacheln.
- Daraufhin begeht sie eine weitere Kriegsstiftung. Sie ruft mit einem Horn einen Hirtenruf aus, der durch das Land hallt, nachdem Ascanius (Sohn des Aeneas) den Lieblingshirsch der Tochter des Tyrrhus, des königlichen Oberhirten, erlegte.
- Daraufhin rüsten sich die Bauern und die Trojaner mit Waffen, um Hilfe zu leisten.
- Juno zeigt sich zufrieden, als Allecto ihr von ihren gelungenen Taten erzählt und will ab diesem Zeitpunkt die Dinge ohne die Hilfe von Allecto erledigen.
- Latinus steht daraufhin unter Druck, weil er den Krieg gegen die Trojaner ausrufen soll.
- Dies erledigt er nicht, weshalb Iuno, die auf diesen Krieg drängt, dies heimlich übernehmen muss.
- Daraufhin rüsten sich die Menschen zum Krieg.
Buch 8 (Liber octavus)
Vorbereitung auf den Krieg
- Die Latiner rüsten sich gegen Aeneas und die Trojaner zum Kampf.
- Turnus schickt Venulus, um von dem griechischen Helden Diomedes Hilfe für den Kampf zu erbitten.
- Aeneas fürchtet sich vor dem bevorstehenden Krieg, doch der Flussgott Tiberinus erscheint ihm nachts und bestätigt ihm, dass Latium die wahre Heimat der Trojaner sei und Aeneas die ihm schon vorhergesagte Sau mit ihren 30 Ferkeln finden würde an dem Ort, an dem er seine Stadt erbauen solle.
- Tiberinus trägt ihm auf zum Arkaderkönig Euander zu fahren und mit diesem, der ebenfalls ein Feind der Latiner ist, ein Waffenbündnis zu schließen.
- Anschließend wird ihm das Sauprodigium zu teil und er opfert die Tiere der zornigen Juno.
Aeneas bei Euander
- Die Arkader feiern gerade ein Opferfest zu Ehren ihres Helden Herkules und nehmen Aeneas herzlich auf.
- Aeneas unterstreicht die Beziehung der beiden Völker wegen des gemeinsamen Urvaters Atlas und Euander verspricht ihm Gastfreundschaft und Unterstützung im Krieg.
- Euander erzählt die Geschichte des ungeheuren Tiermenschen Cacus, den Herkules nachdem dieser mehrere Rinder aus Herkules Herde gestohlen hatte, besiegt und getötet hatte.
- Außerdem lädt Euander Aeneas und die anderen Trojaner zum Festmahl ein, um mit seinem Volk gemeinsam das Erbe Herkules‘ zu ehren (bringen Opfer, besingen und loben Herkules und seine Taten).
- Nach dem Gastmahl erzählt Euander Aeneas die Geschichte Latiums und zeigt ihm den zukünftigen Platz Roms.
- Zwischenzeitlich bittet Venus den Schmiedegott und ihren Gemahl Vulcanus für die Trojaner Waffen zur Unterstützung im Kampf gegen die Latiner zu schmieden und überzeugt ihn, indem sie seine Liebe neu entfacht.
- Vulcanus gibt den Auftrag an die Zyklopen weiter und lässt ein besonderes Schild für Aeneas anfertigen.
- Euander sichert Aeneas indessen nochmals Hilfe im Kampf zu und hilft ihm dabei Feinde des Turnus aus der Stadt Agylla, die Etruskern als Verbündete zu gewinnen.
- Sie hatten ihren sehr grausamen König Mezzentius gestürzt und wollten ihn hinrichten, doch der Geflohene stand nun unter dem Schutz von Turnus, der ihn nicht auslieferte.
- Der Arkaderkönig Euander stellt Aeneas seinen Sohnes Pallas mit 200 Reitern zur Verfügung und sichert ihm noch 200 weitere aus dem Etruskervolk zu.
- Venus gibt kurz darauf mit Trompetenschall vom Himmel das Zeichen zum Aufbruch.
- Auf dem Weg zu den Etruskern macht Aeneas in einem Wald Rast und Venus nutzt die Chance, um ihm die gefertigten Waffen des Vulcanus zu übergeben.
- Das Schild, das speziell für Aeneas angefertigt wurde, zeigt die Zukunft seines Volkes und die Geschichte Roms von Romulus und Remus bis zum Sieg Augustus.
- Aeneas nimmt das Schild zwar glücklich an, kann jedoch den Inhalt noch nicht verstehen.
Buch 9 (Liber nonus)
Kriegsbeginn
- Juno sendet Iris zu Turnus.
- Sie erzählt ihm, dass Aeneas das Lager verlassen hat. Turnus solle die Gelegenheit nutzen und das trojanische Lager erstürmen.
- Er befolgt den Auftrag der Iris und sammelt sein Heer.
- Vor dem Lager der Trojaner schleudert er einen Speer in die Luft zum Zeichen des Kampfes.
- Die Trojaner bleiben jedoch nach Anweisung des Aeneas, die er vor seiner Abreise gegeben hatte, in ihrem Lager und deshalb kann Turnus sie nicht auf freiem Feld stellen.
- Im Zorn versucht er die Flotte Trojas mit Fackeln anzuzünden.
- Die Göttin Cybele greift jedoch ein und kann die Schiffe der Trojaner retten, die aus den Fichten ihres Heiligen Hains am Ida gefertigt wurden. Sie verwandelt die Schiffe in Nymphen und so ist es Turnus nicht möglich diese zu zerstören.
Nisus und Euryalus
- Derweil planen die Freunde Nysus und Euryalus im Lager der Trojaner Aeneas aufzusuchen, um ihn zu warnen und zurückzuholen.
- Nach Absprache mit Aeneas‘ Sohn Askanius, der ihnen Belohnungen verspricht, machen sie sich auf den Weg.
- Auf dem Weg zu Aeneas richten sie im Lager des Feindes aus Rache ein Blutbad an.
- Eines Nachts wird Euryalus jedoch am Glänzen seines Helmes erkannt. Er wird gefangen genommen, während sich Nisus in den dichten Wald fliehen kann.
- Nisus versucht seinen Freund zu befreien, indem er viele Feinde tötet.
- Euryalus wird schließlich von Volcens getötet und Nisus, der diesen aus Rache tötet, ist gegen die Übermacht des Feindes machtlos und wird ebenfalls umgebracht.
- Beiden werden die Köpfe abgeschlagen und diese werden auf Lanzen aufgespießt.
- Turnus gelingt es letztendlich, nachdem seine Truppen große Verluste hinnehmen mussten, in das Lager der Trojaner einzudringen. Am Ende steht er jedoch den Trojanern allein gegenüber und kann sich nur durch einen Sprung in den Tiber vor diesen retten.
Buch 10 (Liber decimus)
Die Götterversammlung
- In der Götterversammlung stehen sich Juno und Venus im Streitgespräch gegenüber. Venus‘ Meinung: Wegen dem Schicksal wird das Lager der Trojaner bedrängt. Junos Meinung: Das Lager wird wegen der schlimmen Verfehlungen der Trojaner bedrängt.
- Jupiter kann sie nicht versöhnen und entscheidet, dass das Schicksal ohne das Eingreifen der Götter seinen Lauf nehmen soll.
- Die Trojaner und die Rutuler sollen um die Entscheidung kämpfen.
- Aeneas, der sich einige Tage im Etruskerland aufgehalten hatte, um Verbündete zu sammeln, kommt mit seinen verbündeten Streitkräften von dort aus zurück (Tarchon mit seinem Heer, 600 Mann aus der Stadt Populonia, 300 von der Insel Alba und 300 aus Caere).
- Die kurz zuvor in Nymphen verwandelten Schiffe begegnen ihm unterwegs. Nachdem er von ihnen von der Gefahr gehört hatte, setzt Aeneas sein Kriegsheer an Land.
- Turnus plante Aeneas, noch bevor er die Küste besetzt, anzugreifen, weil die Truppen dann ungeordnet gewesen wären. Er agiert jedoch zu spät.
Pallas‘, Lausus‘ und Mezentius‘ Tod
- In der folgenden langwierigen Schlacht stirbt Pallas, der Sohn des Euander, durch ein Sperr des Turnus in einem Zweikampf, der von Turnus initiiert war.
- Turnus nimmt den Waffengürtel von Pallas als Kriegsbeute (Buch 12: Grund für Turnus‘ Tod)
- Um Pallas zu rächen, tötet Aeneas viele Feinde.
- Juno greift auf eine Bitte Jupiters wieder ein und hält Turnus vom Kriegsgeschehen fern, indem sie ihm ein Trugbild von Aeneas entgegenstellt.
- Da Turnus dieses Bild in eines der Schiffe verfolgt, löst Juno das Tau und treibt das Schiff mit einem Sturm an eine andere Küste. Juno kann Turnus daraufhin gerade noch von einem Selbstmord abhalten.
- Aeneas will nun einen Zweikampf mit Turnus. Aufgrund seiner Abwesenheit, tötet er jeden der ihm in den Weg kommt.
- Der Etrusker König Mezentius trägt nun die Hauptlast am Kampf. Dieser wird zunächst von dem wahren Aeneas nur verwundet.
- Als Aeneas allerdings Lausus (Mezentius‘ Sohn) tötet, stürtzt sich Mezentius erneut in den Kampf, bei dem er schließlich durch die Hand des Aeneas fällt.
Buch 11 (Liber undecimus)
Bestattung der Gefallenen
- Buch 11 beginnt mit der Bestattung der Gefallenen sowohl auf Turnus‘ Seite als auch bei Aeneas.
- Aeneas lässt einen riesigen Eichenstamm aufstellen, an den er Mezzentius‘ Rüstung und seine Waffen befestigt. Dies stellt ein Siegmal für den Kriegsgott dar.
- Es wird ein großes Geleit (1000 Soldaten) für Pallas in die Stadt des Euander (Pallas‘ Vater) geschickt.
- Turnus sendet Gesandte zu Aeneas; Es wird ein 12-tägiger Waffenstillstand vereinbart und Aeneas lässt sie ihre Gefallenen mitnehmen.
- Ankunft von Pallas Trauerzug bei Euander; dort erneute Trauerfeier.
- Am nächsten Tag werden die Gefallenen nach üblichem Brauch auf Scheiterhaufen verbrannt.
- Für den Todesgott werden Tiere (Schweine, Ziegen etc.) geopfert.
Erneuter Kriegsausbruch
- Aus Diomedes großer Stadt kommen Gesandte zu Turnus und klagen an, dass bisher nichts erreicht wurde und, dass Turnus sich stärkere Verbündete suchen muss oder aufgeben soll.
- Daraufhin beruft er eine Ratsversammlung mit seinen Verbündeten und den Gesandten zusammen.
- Turnus verkündet er wolle durch Geschenke die Troer zu Verbündeten machen.
- Drances (Gegenspieler von Turnus) fordert, dass Turnus aufgibt und wieder Frieden zulässt. Darauf gerät Turnus in Rage.
- Der Krieg beginnt von neuem. Turnus lässt die italienische Amazone Camilla mit ihrer Reiterstaffel in den Krieg ziehen.
- Auch Aeneas lässt sein Heer wieder in den Krieg ziehen. Daraufhin zieht sich Turnus zurück.
- Camilla kämpft mit Dianas‘ Hilfe (Diana = Jagdgöttin) zuerst sehr erfolgreich, denn sie tötet einige von Aeneas Leuten.
- Schließlich tötet aber der listige Arruns Camilla, dieser flieht daraufhin sofort, weil er Dianas‘ Rache fürchtet. Diese kommt jedoch auf die Erde und kann Arruns schließlich trotzdem töten.
- Es folgen weitere erbitterte Kämpfe zwischen Turnus‘ und Aeneas‘ Truppen.
- Nun kehrt Turnus in den Kampf zurück, muss sich aber immer weiter zurückziehen, da Aeneas‘ Truppen immer näher kommen.
- Beim Rückzug von Turnus Truppen sterben viele seiner Leute, da die Stadttore aus Angst vor dem Gegner verzweifelt geschlossen und so auch die eigenen Truppen ausgeschlossen wurden.
- Buch 11 endet damit, dass durch den Einbruch der Dunkelheit der Kampf beendet wird.
Buch 12 (Liber duodecimus)
Gespräch zwischen König Turnus und König Latinus
- Turnus (Rutuler) fordert Zweikampf mit Aeneas (Trojaner) um die Hand Lavinias (Tochter des Latinus und der Amata).
- Grund : Turnus, der Lavinia versprochen war, hat erfahren, dass auf Veranlassung des Latinus und auf Wunsch des Orakel nun Aeneas seine Verlobte bekommen soll.
Gespräch zwischen Königin Amata und Turnus
- Amata will ebenso nicht, dass Turnus den Kampf eingeht. Sie hat Angst um sein Leben und würde Selbstmord begehen, falls er im Zweikampf umkommen würde.
Kriegserklärung an die Trojaner
- Bedingungen: Trojaner und Rutuler werden nicht gegeneinander kämpfen. Es wird lediglich ein Zweikampf zwischen Aeneas und Turnus geben.
Einschub
- Juno spricht zu Juturna, Turnus Schwester. Sie will sie davon überzeugen, etwas gegen die Pläne ihres Bruders zu unternehmen. Denn die Parzen hätten schon vorhergesehen, dass Turnus in diesem Zweikampf umkommen würde.
- Es wäre ihre einzige Chance ihren Bruder zu retten.
Krieg
- Aeneas verkündet, falls Turnus den Kampf gewinnen sollte, die Troer ergiebig in das Land des Euander gehen und niemals wieder in das Gebiet der Rutuler zurückkehren werden.
- Hingegen wenn er selbst siegreich aus dem Zweikampf hervor gehen wird, sollen beide Völker friedlich in einem Bund miteinander leben, Latinus Herrscher werden und eine neue Stadt erbaut werden, deren Namen Lavinia wählen wird.
- Juturna tritt vor das Heer. Sie will, dass sie kämpfen, denn sie sind an Kraft und Zahl den Troern überlegen und falls Turnus umkommen sollte, würden sie ihre Stadt an die Troer verlieren.
- Um ihren Plan zu bestärken, sorgt sie für ein „wundersames Ereignis“ (Jupiters Adler – Troer; Schwarm Vögel - Rutuler; Schwan – Lavinia).
- Junos Plan, dass Juturna das Rutuler Volk zum Krieg bringt, geht auf.
Beginn des Krieges
- Der Seher Tolunius entfacht den Krieg, indem er die erste Lanze wirft.
- Die Völker geraten in Aufruhr und kämpfen. Aeneas wird von einem Unbekannten von einem Pfeil getroffen.
- Turnus merkt, dass sein Gegner verwundet wurde und erhofft sich damit für den Zweikampf bessere Chancen. Er eilt in seinem Wagen und tötet dabei viele Menschen.
- Währenddessen wird Aeneas im Lager medizinisch versorgt. Dank seiner Mutter Venus heilt die Wunde schneller und er kommt wieder zu Kräften.
- Das Gemetzel verschlimmert sich und Juturna hat Angst um ihren Bruder Turnus. Sie wirft den Wagenlenker vom Wagen und nimmt seine Gestalt an. Sie lenkt ihren Bruder weg vom Geschehen.
- Damit Turnus zum Zweikampf zurückkehrt, hat Aeneas die Idee sich mehr der Stadt zu nähern und letztendlich diese auch zu zerstören, falls Turnus sich nicht zeigt.
- Königin Amata beobachtet den Angriff auf die Mauern und denkt, dass Turnus bereits tot und alles verloren sei. Sie erhängt sich sofort mit ihrem Mantel.
- Turnus bemerkt, dass etwas nicht stimmt, hält den Wagen an. Juturna versucht ihren Bruder zum Weiterfahren zu bewegen, doch ohne Erfolg. Turnus hat schon längst den Betrug seiner Schwester bemerkt. Die Nachricht des drohenden Untergangs der Stadt hat ihn nun erreicht und er beschließt zum Zweikampf anzutreten.
Der Zweikampf zwischen Aeneas und Turnus
- Mit Schwertern und Schildern und mit Hilfe von Glück sowie Kraft, treten Turnus und Aeneas gegeneinander an.
- Voller Übereifer zerbricht Turnus Schwert, das eigentlich dem Wagenlenker gehörte. Er flieht vor Aeneas, doch er wird umzingelt von der Troern, Sumpfland und den Mauern.
- Falls einer der Rutuler dem Turnus zu Hilfe kommen sollte, würde Aeneas denjenigen sofort umbringen. Aeneas versucht eine Lanze aus einem geweihten Baumstamm zu ziehen, doch es gelingt ihm nicht.
- Juturna wieder in Gestalt des Wagenlenkers reicht Turnus das seinige Schwert und Venus ihrem Sohn die Lanze.
Einschub
- Juno spricht zu Jupiter. Sie gibt zu, Juturna zum Krieg angestiftet zu haben und lässt von weiteren Intrigen ab.
- Nun will Jupiter Juturna für ihr Handeln bestrafen. Er schickt ihr die Töchter der Königin der Nacht, welche „die Grausen“ und die Furie Megaern waren. Sie sind ein Zeichen des Unheils.
- In Gestalt eines Kauz schickt Jupiter eine von ihnen zu Juturna und verängstigt sie. Sie fragt Jupiter, warum er sie so quäle. Sie als Nymphe wünsche sich einen Weg um zu sterben und somit ihr Leiden zu beenden, falls Turnus getötet werden sollte. Denn ohne ihren geliebten Bruder will sie nicht leben.
Aeneas besiegt und tötet Pallas
- Turnus schleudert einen sehr schweren Felsblock, doch verfehlt sein Ziel. Er ist geschwächt und weiß nicht mehr was zu tun ist. Aeneas trifft ihn mit der Lanze in den Schenkel.
- Turnus gibt auf, fleht um sein Leben und spricht seinem Gegner den Sieg zu. Dieser aber ist erzürnt über den Anblick des Waffengürtels von Pallas, den Turnus im Kampfe gewann (Buch 10), und tötet daraufhin Turnus.
Vergil (Aeneis, Bucolica) – Meine Empfehlungen