Lateinischer Text: | Deutsche Übersetzung: |
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Liber secundus | Buch 2, Kapitel 49 – Heldentod der 306 Fabier |
Manat tota urbe rumor; Fabios ad caelum laudibus ferunt: Familiam unam subisse civitatis onus; Veiens bellum in privatam curam, in privata arma versum. | Das Gerücht griff in der ganzen Stadt um sich; Sie trugen die Fabier mit Lob zum Himmel: Eine Familie hätte die Last der Bürgerschaft auf sich genommen; Der veientische Krieg würde sich in private Sorge und zu privaten Waffen wenden. |
Si sint duae roboris eiusdem in urbe gentes, deposcant haec Volscos sibi, illa Aequos: Populo Romano tranquillam pacem agente omnes finitimos subigi populos posse. | Wenn es in der Stadt zwei Familien von gleicher Stärke gäbe, würde diese für sich die Volscer fordern und jene die Aequer: Während das römische Volk in ruhigen Frieden lebte könnten alle benachbarten Völker unterworfen werden. |
Fabii postera die arma capiunt; Quo iussi erant conveniunt. | Die Fabier griffen am nächsten Tag zu den Waffen; Sie trafen zusammen wohin sie befohlen worden waren. |
Consul paludatus egrediens in vestibulo gentem omnem suam instructo agmine videt; acceptus in medium signa ferri iubet. | Der Konsul trat im Kriegsmantel heraus und sah seine ganze Familie im Vorraum in der Schlachtreihe aufgestellt; Er wurde in der Mitte aufgenommen und befahl, dass aufgebrochen wird. |
Nunquam exercitus neque minor numero neque clarior fama et admiratione hominum per urbem incessit. | Niemals schritt ein Heer, weder geringer an Zahl noch berühmter an Ruf und Bewunderung der Menschen durch die Stadt einher. |
Sex et trecenti milites, omnes patricii, omnes unius gentis, quorum neminem ducem sperneres, egregius quibuslibet temporibus senatus, ibant, unius familiae viribus Veienti populo pestem minitantes. | 306 Soldaten, alle Patrizier alle aus einer Familie von denen du keinen als Führer verachten würdest, eine hervorragende Versammlung zu allen beliebigen Zeiten, marschierten, und sie drohten dem Veientischen Volk mit den Kräften einer Familie das Verderben an. |
Sequebatur turba propria alia cognatorum sodaliumque, nihil medium, nec spem nec curam, sed immensa omnia voluentium animo, alia publica sollicitudine excitata, fauore et admiratione stupens. | Es folgte die eine eigene Scharr von Verwandten und Gefährten, die nichts mittelmäßiges, weder Hoffnung noch Sorge, sondern alles großartige im Geist wälzen, und die andere öffentliche (Scharr) durch Aufregung aufgestachelt und starr vor Beifall und Bewunderung. |
Ire fortes, ire felices iubent, inceptis eventus pares reddere; consulatus inde ac triumphos, omnia praemia ab se, omnes honores sperare. | Sie befehlen (den marschierenden) tapfer zu gehen und glücklich zu gehen, und gleich den Anfängen des Auszuges zurückzukehren; (Und sie befahlen) hierauf Konsulate und Triumphe, alle Löhne, alle Ehren von ihnen zu erhoffen. |
Praetereuntibus Capitolium arcemque et alia templa, quidquid deorum oculis, quidquid animo occurrit, precantur ut illud agmen faustum atque felix mittant, sospites brevi in patriam ad parentes restituant. | Sie beten für die, die am Kapitol, an der Arx, und an anderen Tempeln, und was auch immer an Göttern den Augen und was auch immer dem Geist entgegenkommt, vorbeimarschieren, dass sie jenen Heereszug unversehrt und glücklich schicken, und dass sie sie in kurzer Zeit unverletzt in die Heimat zu den Eltern zurückführen. |
In cassum missae preces. | Die Bitten wurden erfolglos geschickt. |
Infelici via, dextro iano portae Carmentalis, profecti ad Cremeram flumen perveniunt. | Sie brachen auf einem unglücklichen Weg auf, durch den rechten Bogen der Porta Camenta und gelangten zum Fluss Cremera. |
Is opportunus visus locus communiendo praesidio. | Dieser Ort schien günstig um ihn durch einen Schutz zu befestigen. |
L. Aemilius inde et C. Seruilius consules facti. | Hierauf wurden Lucius Aemilius und Caius Servilius zu Konsulen gewählt. |
Et donec nihil aliud quam in populationibus res fuit, non ad praesidium modo tutandum Fabii satis erant, sed tota regione qua Tuscus ager Romano adiacet, sua tuta omnia, infesta hostium, vagantes per utrumque finem, fecere. | Und solange die Sache aus nichts anderem bestand als aus Plünderungen waren die Fabier nicht nur genug um den Schutz zu gewährleisten sondern sie machten in der ganzen Region wo das etruskische Feld an des römische grenzt alles ihre sicher, und feindlich für die Feinde (genetivus obiectivus), und sie streiften durch beide Gebiete. |
Interuallum deinde haud magnum populationibus fuit, dum et Veientes accito ex Etruria exercitu praesidium Cremerae oppugnant, et Romanae legiones ab L. Aemilio consule adductae cominus cum Etruscis dimicant acie; | Hierauf hatten die Plünderungen keine große Unterbrechung während sowohl die Veienter das Lager durch ein aus Etrurien herbeigeführtes Heer belagerten, als auch die römischen Legionen, die vom römischen Konsul Lucius Aemilius herbeigeführt worden waren, im Handgemenge mit den Etruskern in einer Schlacht kämpften; |
Quamquam vix dirigendi aciem spatium Veientibus fuit; Adeo inter primam trepidationem dum post signa ordines introeunt subsidiaque locant, invecta subito ab latere Romana equitum ala non pugnae modo incipiendae sed consistendi ademit locum. | Obwohl die Veienter kaum Raum um die Schlachtreihe aufzustellen hatten; Während die Reihen so sehr unter der ersten Verwirrung hinter den Feldzeichen vorrücken und die Hilfstruppen aufstellen entreißt (ihnen) der von römischer Seite plötzlich eingedrungene Flügel der Reiterei den Platz nicht nur um den Kampf zu beginnen sondern auch um sich zu sammeln. |
Ita fusi retro ad saxa Rubra – ibi castra habebant – , pacem supplices petunt. | So wurden sie nach Saxa Rubra zurückgedrängt – dort hatten sie das Lager – und sie erbitten demütig Frieden. |
Cuius impetratae, ab insita animis leuitate, ante deductum Cremera Romanum praesidium paenituit. | Es reute sie dieses erlangten (Friedens) vom angeborenen Leichtsinn in den Geistern, dass die Römische Schutztruppe vorher zur Cremera weggeführt worden war. |