Lateinischer Text: | Deutsche Übersetzung: |
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Graculus Superbus et Pavo – Liber primus (1) | Die stolze Krähe und der Pfau – Buch 1 |
Ne gloriari libeat alienis bonis, suoque potius habitu vitam degere, Aesopus nobis hoc exemplum prodidit. |
Damit es nicht beliebt, sich fremder Güter zu rühmen und das Leben lieber mit seinen Aussehen zu verbringen, überlieferte uns Äsop dieses Beispiel. |
Tumens inani graculus superbia pinnas, pavoni quae deciderant, sustulit, seque exornavit. Deinde, contemnens suos immiscet se ut pavonum formoso gregi illi impudenti pinnas eripiunt avi, fugantque rostris. Male mulcatus graculus redire maerens coepit ad proprium genus, a quo repulsus tristem sustinuit notam. |
Die sich durch unnützen Stolz aufblasende Krähe hob die Federn, welche dem Pfau heruntergefallen waren, auf und schmückte sich (damit). Dann verachtet sie ihre Artgenossen und mischt sich unter die schöne Schar der Pfauen. Jene entreißen dem schamlosen Vogel die Federn und vertrieben ihn mitden Schnäbeln. Die böse misshandelte Krähe begann betrübt zu ihren eigenen Artgenossen zurückzugehen, von denen sie zurückgewiesen und sie heftig beschimpft wurde. |
Tum quidam ex illis quos prius despexerat ‚Contentus nostris si fuisses sedibus et quod Natura dederat voluisses pati, nec illam expertus esses contumeliam nec hanc repulsam tua sentiret calamitas‘. |
Da sagte eine von ihnen, die sie früher verachtet hat: „Wenn du mit unseren Plätzen zufrieden gewesen wärst, und du hättest ertragen wollen, was dir die Natur gegeben hatte, hättest du weder diese Schmach erfahren, noch hätte dein Unglück die Zurückweisung gespürt.“ |
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