Lateinischer Text: | Deutsche Übersetzung: |
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Bellum Catilinae | Kapitel 14 – Catilinas Gesinnungsfreude, sein Einfluss auf die Jugend |
In tanta tamque corrupta civitate Catilina, id quod factu facillumum erat, omnium flagitiorum atque facinorum circum se tamquam stipatorum catervas habebat. | In einer so großen und so korrupten Bürgerschaft hatte Catilina, was sehr leicht zu tun war, Scharen aller Schurken und Verbrechern um sich herum, sowie Leibwächter. |
Nam quicumque inpudicus, adulter, ganeo, manu, ventre, pene bona patria laceraverat quique alienum aes grande conflaverat, quo flagitium aut facinus redimeret, praeterea omnes undique parricidae, sacrilegi, convicti iudiciis aut pro factis iudicium timentes, ad hoc, quos manus atque lingua periurio aut sanguine civili alebat, postremo omnes, quos flagitium, egestas, conscius animus exagitabat, ii Catilinae proxumi familiaresque erant. | Denn jeder, der als Wüstling, Ehebrecher, oder Schlemmer mit Würfelspiel, durch Fressen (Prassen) und Unzucht das vom Vater ererbte Gut vergeudet hatte, wer große Mengen an fremden Erz (= Schulden) aufgehäuft hatte, um sich dadurch von Schandtat und Untat loszukaufen, außerdem von überall her alle Mörder, Tempelräuber, von einem Gerichtsurteil Überführte oder die, die sich für ihre Taten vor einem Urteil fürchteten, dazu diese, welche die Hand und Zunge durch Meineid oder Bürgerblut ernährten, zuletzt alle, die eine Schande, die Armut und ihr (schlechtes) Gewissen verfolgte/trieb, diese waren Catilina nah und familiär. |
Quod si quis etiam a culpa vacuus in amicitiam eius inciderat, cotidiano usu atque illecebris facile par similisque ceteris efficiebatur. | Wenn nun aber irgendeiner, der noch frei von Schuld war, in den Freundeskreis dieser gelangt war, wurde er durch den täglichen Umgang und Verführung den anderen leicht gleich und ganz ebenbürtig. |
Sed maxume adulescentium familiaritates adpetebat: Eorum animi molles etiam et fluxi dolis haud difficulter capiebantur. | Aber am meisten strebte er die Freundschaft mit jungen Leuten an: Deren weicher und durch das Alters noch unsicherer Charakter wurde mit List ohne Schwierigkeit gefangen. |
Nam ut cuiusque studium ex aetate flagrabat, aliis scorta praebere, aliis canes atque equos mercari; Postremo neque sumptui neque modestiae suae parcere, dum illos obnoxios fidosque sibi faceret. | Denn je nachdem das Interesse eins jeden seinem Alter nach brannte/loderte, verschaffte er den einen Dirnen, den anderen kaufte er Hunde und Pferde; Kurz, scheute er weder an Aufwand noch an seiner Ruf/Ehre zu sparen, wenn er jene ihm unterworfen und treu machen konnte. |
Scio fuisse nonnullos, qui ita existumarent, iuventutem, quae domum Catilinae frequentabat, parum honeste pudicitiam habuisse; | Ich weiß, dass einige Leute gegeben hat, die glaubten, dass die Jugend, die im Haus Catilinas verkehrte, den Anstand zu wenig in Ehren hielt; |
Sed ex aliis rebus magis quam quod cuiquam id compertum foret, haec fama valebat. | Dieses Gerücht hielt sich mehr aufgrund anderer Dinge, als das es jemand in Erfahrung gebracht hätte. |